Die Wurzeln der Kunsthochschule Kassel (KhK) reichen bis in das 18. Jahrhundert zurück. Am 18. Oktober 1777 wurde die „L'Académie de Peinture et de Sculpture de Cassel“ von Landgraf Friedrich ll. von Hessen-Cassel feierlich eröffnet. Im Laufe ihrer über 238-jährigen Geschichte erfuhr die Kunsthochschule viele Wandlungen, reagierte in ihrem Lehrangebot auf die Strömungen der Zeit und prägte mit neuen pädagogischen Ansätzen die Ausbildung an anderen Kunstakademien. Damals wie heute lehrten hier bedeutende Künstler*innen: Johann Heinrich Tischbein der Ältere aus der bekannten Malerfamilie Tischbein oder – Jahrhunderte später – der documenta-Gründer Arnold Bode.
Die heutige Struktur der KhK ist zurückzuführen auf den Zusammenschluss der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste mit der Werkkunstschule unter der Leitung von Jupp Ernst in den 1970er Jahren zur HBK. Am 2. August 1971 wurde die Hochschule für Bildende Künste Kassel in die Gesamthochschule Kassel integriert und die Bereiche Kunst, Produktdesign, Architektur und Visuelle Kommunikation wurden als Fachbereiche eigenständige Funktionseinheiten. Im Jahr 1997 beschloss das Hessische Ministerium für Kunst und Wissenschaft gemeinsam mit der Gesamthochschule Kassel die Zusammenfassung der genannten Fachbereiche, mit Ausnahme des Fachbereiches Architektur, mit den Studiengängen Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik zur Kunsthochschule Kassel in ihrer heutigen Gestalt.
Im Wintersemester 2008 hat die Kunsthochschule Kassel den Studiengang Kunstwissenschaft schrittweise auf die internationalen Standards der Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt. Studierende der Kunstpädagogik (Gymnasien, Haupt- und Realschulen) legen nach der regulären Studienzeit die Erste Staatsprüfung ab. Die Studiengänge Bildende Kunst und Visuelle Kommunikation haben sich entschieden, am bewährten Konzept des künstlerischen Abschlusses festzuhalten, so wie der Studiengang Produktdesign weiterhin den Diplomabschluss anbietet.
Bildnachweise / Quellenangabe:
Fotos 1-2: Kunst und Architektur. Eine Selbstdarstellung der Fachbereiche Kunst, Visuelle Kommunikation, Produkt-Design und Architektur. Gesamthochschule Kassel (GHK), 1990.
Foto 3: Mirinda Werbung: Eine künstlerische Abschlussarbeit (1972) von Volker Rattemeyer.
Foto 4: Kunsthochschule Kassel.